Makroorganisation vs. Mikroorganisation

Du hast beschlossen Ordnung in dein Zuhause zu bringen, weißt aber nicht wie und wo du beginnen sollst? Dieser Artikel soll dir dabei helfen, die Herangehensweise aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Es gibt zwei Ansichten, die wir bei der Herangehensweise an ein Organisationsprojekt anwenden können. Eine wird als Makroorganisation und die andere als Mikroorganisation bezeichnet. Heute werden wir uns beide Ansätze ansehen und dir damit bei der Entscheidung helfen, welcher für dein aktuelles Projekt besser ist.

Makroorganisation

Dieser Ansatz konzentriert sich auf das große Ganze. Hier geht es nicht darum Kleinteile in Kisten oder Schubladen zu sortieren, sondern um das grundsätzliche Aufräumen im Zuhause. Der Gedanke dabei ist, eine gewisse Grundordnung herzustellen. Egal ob im einzelnen Raum oder im gesamten Zuhause. Wenn du länger nicht mehr aufgeräumt hast, wäre die Makroorganisation der erste Schritt. Du betrachtest den Raum als Gesamtheit und konzentrierst dich nicht detailliert auf dessen Inhalt.

Man kann diese Herangehensweise vergleichen mit einem Besuch, der sich kurzfristig ankündigt. Wenn du weißt, dass in einer Stunde deine Freunde oder Familie vorbeikommen, dann wirst du alles Mögliche tun, um in dieser einen Stunde so viel wie möglich wegzuräumen. Es ist dir nicht wichtig, wie detailliert Dinge im Schrank organisiert sind, es geht hier nur um den ersten Eindruck eines Raumes. Du wirst dich fragen, wo sich dein Besuch überall aufhalten wird und genau diese Räume wirst du in Angriff nehmen. Du weißt sicher welche Motivation so ein unangekündigter Besuch sein kann um so schnell wie möglich klar Schiff zu machen. Und genau die gleiche Herangehensweise nutzen wir bei der Makroorganisation. Das Zuhause sollte auf den ersten Blick ordentlich und aufgeräumt aussehen. Wir organisieren quasi nur die „Oberfläche“. Um die Feinheiten in der Tiefe kümmern wir uns erst später.

Wie fange ich nun damit an? Wenn du dich für einen Raum entschieden hast, gehst du diesen im Uhrzeigersinn an. Beginne in einer Ecke und arbeite dich weiter vor. Alles auf deinem Weg wird angesehen und kontrolliert. Triff Entscheidungen für jeden Gegenstand. Was behaltest du, was spendest oder verkaufst du, was wirfst du weg oder was räumst du in einen anderen Raum, in dem dieser Gegenstand besser passt. Der Trick besteht darin, sich um den Gegenstand als Ganzes zu kümmern und nicht um Details. Mit anderen Worten: Du kümmerst dich nicht um den Inhalt einer Kiste, sondern nur um die Kiste an sich. So hast du in deinem Zuhause schon eine Grundbasis geschaffen, in der du dich wohlfühlen kannst. Natürlich in dem Bewusstsein, dass in den Schränken noch Chaos herrscht, aber das ist Teil der Mikroorganisation und der widmest du dich, wenn du die Zeit, die Energie und die Muße dafür hast.

Mikroorganisation

Hier geht es, wie du sicherlich schon vermutet hast um Details. Wenn du jetzt an dem Punkt bist, wo du die Zeit und die Energie für dein Projekt hast, dann kümmere dich um die Details in deinem Zuhause. Du kannst hier nach Kategorien vorgehen, z.B. Kleidung, Bücher, Papiere, etc. oder du gehst Schrank für Schrank, Schublade für Schublade vor. Es bleibt ganz dir überlassen, wo und wie du beginnst. Zuerst hast du dich beim Makroorganisieren um die Kiste als Ganzes gekümmert. Du hast diese verstaut, sodass sie nicht mehr im Raum herumsteht. Beim Mikroorganisieren geht es nun um den Inhalt dieser Kiste. Räume diese Kiste komplett aus und gruppiere Gleiches zu Gleichem. Mache Unterkategorien. Gibt es Dinge, die deiner Meinung nach nicht in diese Kiste gehören? Dann verstaue diese Dinge an einem passenderen Ort. Wenn du alle Dinge in dieser Kiste kategorisiert hast, kannst du diese Kategorien z.B. nach Größe, Farbe oder ihrer Beschaffenheit sortieren. Wichtig ist es, dass du ähnliche Dinge gruppierst, um sie zukünftig besser zu finden. Wenn du alle Kisten, Schubladen und Schränke im Detail aussortiert, kategorisiert und geschlichtet hast, wirst du merken, wie befreit du dich in deinem Zuhause fühlst und wie gut du Gegenstände finden wirst, wenn du etwas Bestimmtes benötigst. Da du mit der Mikroorganisation irgendwann alle Dinge in deinem Zuhause einmal in der Hand hattest, weißt du nun genau, was du besitzt und wo es sich befindet. Du erlangst mehr Freiheit durch weniger Besitz, weil du diesen zuvor aussortiert hast und du erlangst mehr Klarheit in deinen Räumen. Du gehst dadurch auch wieder achtsamer, nachdenklicher und zukunftsorientierter mit deinen Dingen um.

Was ist der Grund warum viele am Aufräumen scheitern?

Weil die meisten Personen versuchen Makro und Mikro gleichzeitig zu organisieren. Dadurch verzettelt man sich in Details, die Zeit läuft einem davon und die Energie geht einem aus. Die Folge ist Frustration und meist wird das Aufräumprojekt an den Nagel gehängt. Daher ist es wichtig vorerst grob vor zu sortieren, um nicht den Fokus zu verlieren und sich erst anschließend mit den Details zu beschäftigen. Ganz allgemein gesagt hat die Makroorganisation die größere Wirkung, während die Mikroorganisation die besten Ergebnisse liefert. Trotz allem habe bitte keine unrealistischen Erwartungen an dein Aufräumprojekt, sondern gehe wirklich Schritt für Schritt vor. Beim Aufräumen ist die Reise viel wichtiger als das Ziel. Arbeite dich in kleinen Projekten vor, die du abhaken kannst, so steigerst du auch deine Erfolgserlebnisse. Freue dich über jeden kleinen Schritt, den du gemacht hast. Die Summe der Schritte zählt und irgendwann bist du am Ziel angelangt!

Hold the vision. Trust the process.

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